"Die Tausendjährige"

Die "Alte Eiche" - ein Überbleibsel des einstigen Auenwaldes "Im Forst"

Dieser alte Eichenbaum in den Gerstunger "Forstwiesen" ist ein Relikt des spätmittelalterlichen Auenwaldes, damals meist mit Eichen, Eschen und Erlen bewachsen. Sein Alter wurde schon Anfang des 20. Jahrhunderts mit mehr als 500 Jahren angegeben.

In der Holzordnung des ehemaligen Amtes Gerstungen von 1538 wurde durch den damaligen Amtmann sowie dem Jägermeister vorgeschlagen, den großen Auenwald in "Wiesenwachs" umzuwandeln und das zu schlagende Holz als Fassholz zu nutzen.

Für die Weidenutzung hatten die Bauern später sogenannte "Forstzinsen" an die Amtsverwaltung zu zahlen.

1639 war dieser Auenwald bereits völlig verschwunden, aber die Bezeichnung "Forst" ist bis heute geblieben.

Einsam und beinahe verlassen reckt sich dieser alte Eichenbaum mit seinen abgestorbenen Ästen heute in die Höhe. Vor 1900 hatte er einen Stammumfang von 5 Metern und eine Höhe von 18 Metern, bis dann 1903 der Blitz einschlug und den Baum in Brand steckte und größere Teile der Eiche zum Absterben brachte. Auch späterhin brannte der zunehmend hohl werdende Baum mehrfach.

Als besonders erhaltenswertes Naturdenkmal wurde die "Alte Eiche" von Gerstungen schon 1936 unter Schutz gestellt, wie die Eisenacher Zeitung vom 22.08.1936 berichtete:

"Nun steht der Baum unter Naturschutz und die Koppel des Kammergutes macht einen Bogen um ihn herum.

HALTET DEN BAUM IN EHREN, denn er ist Gerstungens ältester Einwohner!" 

Und jedes Jahr aufs Neue grünt die "Alte Eiche" zu Gerstungen.