Energieexperte Timo Leukefeld nahm das Publikum mit auf eine „Reise in die Zukunft“

Gerstungen, 13. November 2024 – Der Saal im Gerstunger Rautenkranz war diesem Abend fast bis auf den letzten Platz gefüllt, als der Energieexperte Prof. Dr. Timo Leukefeld seinen spannenden und zukunftsweisenden Vortrag hielt.

Unter dem Titel „Wie werden wir in Zukunft wohnen und leben“ blickte Leukefeld in die Zukunft und bot den Zuhörern innovative Lösungsansätze für die unsere künftige Energieversorgung.

Leukefeld lehrt an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg und der dualen Hochschule Glauchau als Einziger in Deutschland das Fach „Vernetzte hochgradig energieautarke Gebäude“ und ist einer der innovativsten Energieexperten im deutschsprachigen Raum. In einem anschaulichen und leicht verständlichen Stil erklärte er, wie erneuerbare Energien wie z. B. Photovoltaikanlagen, effiziente Speicherlösungen und eine intelligente Steuerung der Energieflüsse in Zukunft ein nachhaltiges Energiemodell ermöglichen könnten.

Der Professor ging vor allem auf die immer wiederkehrenden Fragen von vielen Eigenheimbesitzern wie im Beispiel von „Oma Merenke“ ein: „Was würden Sie uns empfehlen“. Leukefelds Antwort ist ganz klar: „Ernten Sie zunächst die niedrig hängenden Früchte.!“

Er zeigte deutlich die Vorteile der Solarenergie auf. Durch die Installation einer Photovoltaikanlage und die Nachrüstung von Elektroheizstäben in alten Warmwasserkesseln können Hausbesitzer ihren Energieverbrauch deutlich nachhaltiger gestalten. Zudem sind die Investitions- und Instandhaltungskosten vergleichsweise gering, und die Systeme haben eine lange Lebensdauer. Dies ist wesentlich kosteneffizienter und nachhaltiger als ein kompletter Heizungsaustausch.

Eine umfangreiche Sanierung, wie der Einbau einer Wärmepumpe, kann ohne Fördermittel zwischen 25.000 - 40.000 Euro kosten und ist oft nicht die effizienteste Lösung für ältere Häuser. Stattdessen sollten erst einmal einfachere und kostengünstigere Maßnahmen in Betracht gezogen werden.

Timo Leukefeld selbst wohnt seit einigen Jahren in seinem autarken Eigenheim und gab zu, auch selbst „intelligent zu verschwenden“. Seine Wohnzimmertemperatur beträgt 23 Grad Celsius, denn seine Heizung wird u. a. seit etwa einem Jahr auch durch die Nachrüstung von Infrarotheizkörpern an Decken und Wänden ergänzt. „Eine Infrarotheizung ist die schnellste Heizung“, betonte er aus Überzeugung.

Auf seiner Reise in die Zukunft sprach Leukefeld auch über die zunehmende Nutzung künstlicher Intelligenz und erzählte von einer seiner Reisen durch Asien. In seinen Planungen berücksichtigt er zudem die zukünftige Verwendung von Robotern, etwa zur Unterstützung im Alltag, bei der Pflege älterer Menschen oder im medizinischen Bereich. Ein Raunen ging durch den Saal, als er ein Video zeigte, in dem ganze Häuser mithilfe eines 3D-Druckers ohne Handwerker gebaut werden konnten.

„Es ist entscheidend, dass wir jetzt die Weichen stellen - ganz ohne Zwang ‚von Oben‘,“ um in Zukunft unabhängig und vor allem auch klimafreundlich zu leben“, so Leukefeld. Insbesondere ging er auf die Rolle von Solarenergie und Energieautarkie ein und verdeutlichte, wie Familien und Haushalte künftig zu einem Teil der Energiewende werden könnten.

Die Veranstaltung wurde von der Gemeinde Gerstungen organisiert und traf den Nerv der Zeit, wie Bürgermeister Daniel Steffan weiß: „Die Bundespolitik hat alle Eigenheimbesitzer mit diktatorischen Gesetzten wie dem Heizungsgesetz erheblich verunsichert. Prof. Leukefeld hingegen entwickelt praktisch umsetzbare und kostengünstige Wege zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Senkung des Energiebedarfs von Häusern. Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Prof. Leukefeld einen deutschlandweit anerkannten Experten gewinnen konnten, der uns praxisnahe Wege in eine nachhaltige Zukunft aufgezeigt hat.“

Der Bürgermeister dankte in diesem Zusammenhang auch der EAM, ohne deren finanzielle Unterstützung die Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.

In einer anschließende Fragerunde stellte sich der Energieexperte zahlreiche Fragen der Bürgerinnen und Bürger. Prof. Leukefeld nahm sich die Zeit, auch komplexe Themen zu erläutern und gab den Teilnehmenden wertvolle Impulse mit auf den Weg.