Wie eine Streuobstwiese entsteht

bild1bild1

Auf der neu angelegten Streuobstwiese in #Lauchröden hatte der ortsansässige Dorfclub Ende April zu einem Streuobstwiesenfest eingeladen.
Bei herrlichem Frühlingswetter, Kaffee, Kuchen, Bier und Bratwurst konnten man sich davon überzeugen, was für ein schönes Fleckchen die Kinder gemeinsam mit ihren Eltern im letzten halben Jahr geschaffen haben, nachdem im November elf Hochstämme mit alten Obstsorten von den kleinen Baumpaten gepflanzt worden waren.
Bekannte Namen wie "Freiherr von Berlepsch" , "Geheimrat Dr. Oldenburg" , "Große Prinzessin" oder "James Grieve" verraten, dass es sich um alte Ostgehölze handelt. Sie sind mit den feuchten klimatischen Bedingungen entlang der Werra vertraut.
Dem folgend hatten sich etliche Aktionen angeschlossen, um die Streuobstwiese zu einem artenreichen Ort zu machen.
Im Dezember verbuddelten die Kinder hunderte Blumenzwiebeln von Frühblühern rund um die Obstbäume.
Im Februar wurde kräftig gehämmert und geschraubt, sodass danach elf verschiedene Nistkästen für Meisen, Rotkehlchen & Co. am Rand der Wiese aufgehängt werden konnten.
Im März stapelten viele fleißige Hände die Äste einer umgestürzten Korkenzieherweide zu einer Benjeshecke. Dieses Geflecht aus Zweigen und Ästen ist ein idealer Rückzugsort für Vögel , Igel und Insekten .
Im April kam ganz besondere Post an: In einem Briefumschlag steckten die kleinen Kokons der Rostroten Mauerbiene , die dann in das neue Bienenhotel einzogen. Seitdem lässt sich wunderbar beobachten, wie emsig die friedlichen Brummer ein- und ausfliegen. Zu guter Letzt legten die Kinder Blühstreifen an und verteilten die Samen von allerlei heimischen Wildblumen, Kräutern und Gräsern .
All diese Aktionen sowie zahlreiche Hinweistafeln und eine gemütliche Sitzgruppe wurden über die großzügige Vereinsspende der Wartburg-Sparkasse im Rahmen des Wettbewerbs „VEREINt für die Natur“ finanziert. Aus diesem Grund waren auch Landrat Reinhard Krebs, Forstamtsleiter Ansgar Pape und Tino Richter als Vorstandsvorsitzende der Wartburg-Sparkasse zum Streuobstwiesenfest gekommen.
Sie hatten in der Jury gesessen und die Qual der Wahl gehabt:
80 Bewerbungen für Vereinsprojekte zum Naturschutz waren eingegangen. Letztendlich wurden 10 Projekte mit 2022 € bedacht, darunter die Lauchröder Streuobstwiese. Die Jury-Mitglieder betonten, dass sie das Konzept besonders wegen der aktiven Beteiligung der Kinder überzeugt hat.
Auch Bürgermeister Tim Rommert freute sich darüber, dass aus der struppigen Gemeindewiese binnen eines Jahres ein Ort geworden ist, der zum Verweilen einlädt.
Erfreut über das gelungene Projekt zeigte sich ebenso Sabrina Seim von der Stiftung Naturschutz Thüringen, die das gesamte Material für die Baumpflanzung im Wert von 1794 € gefördert hatte.
An dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an die Wartburg-Sparkasse, die Stiftung Naturschutz Thüringen und an die Gemeinde Gerstungen für die Unterstützung!
Dorfclub Lauchröden