Werratalmuseum im Schloss Gerstungen
Das Werratalmuseum kurz vorgestellt
744 wird Gerstungen in Verbindung mit dem Kloster Fulda das erste Mal urkundlich erwähnt und 1074 der Gerstunger Frieden geschlossen. Ab 1402 ist Gerstungen ein Lehen des Thüringer Landgrafen. Das 16. Jahrhundert ist mit den Bauernaufständen des Werrahaufens verbunden. Ab dem Jahr 1849 sind die Eisenbahn und der Bahnhof wichtiger Bestandteil der Ortsgeschichte.
Im Jahr 1932 entsteht das Werratalmuseum in den Räumen des alten Amtsschlosses. Der Lehrer Arno Volland hatte es sich zur Aufgabe gemacht, für seine Schüler Anschauungsmaterial zu sammeln. Er erforschte nicht nur die Ur-und Frühgeschichte, sondern sammelte auch bäuerliche Alltagsgegenstände.
Das Museum lässt die Besucher in die Geschichte der Region eintauchen. Neben dem Lehnsbrief für die Brandenburg aus dem 18. Jahrhundert unterzeichnet von Anna Amalia wird unter anderem auch die neuere Geschichte umfangreich beleuchtet, wie zum Beispiel der Grenzbahnhof.
Auf zwei Etagen veranschaulicht die Dauerausstellung regionale geschichtliche Themen genauso lebendig wie das Alltagsleben der früheren Bewohner.
Gern nutzt man das Museum auch als Treffpunkt für Klassentreffen, wo viele ehemalige Gerstunger wieder zurück in die Heimat kommen, und sich gemeinsam erinnern und diese wieder neu entdecken.
Die geologische Sammlung
Sie gibt dem Besucher eine Übersicht über Erdzeitalter, Perioden, Epochen und Evolution der Erde und zeigt die Beschaffenheit der Formationen und das Vorkommen von Bodenschätzen. Kieselhölzer, Versteinerungen aus der Flussaue, Fotos und Schautafeln vermitteln Wissenswertes über die Entstehung der Werralandschaft. So auch welche Steine typisch für unsere Region sind und welche Halbedelsteine an den Ufern der Werra gefunden werden konnten.
Der bekannte Geologe Dr. Friedrich Moritz Stapff, 1836 in Gerstungen geboren, war beim Bau des 1. St. Gotthard Tunnels von 1873 – 1882 der führende Geologe und erstellte das erste Längsprofil des Tunnels. Er wird in der Ausstellung an besonderer Stelle geehrt.
Die Sammlung zur Ur- und Frühgeschichte
Das Gerstunger Becken war seit der Jungsteinzeit nahezu ständig besiedelt. Die zahlreichen, gefundenen jungsteinzeitlichen Werkzeuge sowie Funde der eisenzeitlichen Siedlungsplätze wie Keramik, Urnen, Schmuck usw. sind zu besichtigen.
Die Sammlung zur Volkskunde
Ein beträchtlicher Teil der Ausstellung ist der Entwicklung des Handwerks gewidmet.
Die Vielfalt regionaltypischer Handwerkerberufe dokumentieren Zunfttruhen, Zunft- und Handwerksbüchern aus dem 17. Jahrhundert, handwerklichen Erzeugnissen und Werkzeugen. Das bäuerliche Leben in Wirtschaftsräumen, Scheune, Küche und Stube wird eindrucksvoll nachgestellt und auch dem kindlichen Betrachter näher gebracht.
Einzigartig ist die umfangreiche Sammlung der Werrakeramik. Die in der Region hergestellte, farbenfrohe bäuerliche Töpferware präsentiert sich in den 2014 neugestalteten Ausstellungsräumen. Sie beinhaltet Alltagsgeschirr, Grabteller und Spielzeug. Verschiedene Verzierungsformen sind für den Besucher verständlich erklärt. Man bekommt einen Eindruck, wie Keramik vom Tonklumpen bis zum Endprodukt entsteht und wie vielfältig das Handwerk hier in der Region gewesen ist.
Ortsgeschichte
Die Geschichte des Ortes Gerstungen und der Region kann man an verschiedenen Schwerpunkten verfolgen, wie die erste urkundliche Erwähnung, die Bauernaufstände des Werrahaufens, die Entwicklung der Kaliindustrie und die Entstehung des Vereinswesens. Umfangreich wird die Geschichte der Eisenbahn dargestellt.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch im Werratalmuseum Gerstungen!
Selbstverständlich ermöglichen wir auch an Wochenenden Sonderführungen und Museumsbesichtigungen.
Vereinbaren Sie gerne eine Termin.
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